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Die Zukunft des Commerce ist composable, cookielos, nachhaltig und persönlich

Gesine Meitler
Gesine Meitler
Director Marketing & Business Development
Länge
9 Min. Lesezeit
Datum
10 November 2022
the future of commerce

Jedes Jahr bringt der DEPT® Commerce Day die klügsten Köpfe des E-Commerce zusammen, um ihre Expertise und Visionen zu teilen. 

Die folgenden Vorträge vom Oktober 2022 beleuchten die Zukunft des E-Commerce und konkrete Schritte, die Marken unternehmen können, um Ihre E-Commerce-Strategien in den Bereichen Marketing und Technologie zu beschleunigen. 

Die Zukunft des E-Commerce ist composable

In dieser Diskussion sprechen Tim de Kamper und Jonathan Whiteside (DEPT®) darüber, warum Composable Commerce bald die führende Architektur für anspruchsvolle E-Commerce-Shops sein wird.

Top Takeaways

  • Höchstwahrscheinlich werden alle Marken in 3-5 Jahren auf Composable Commerce umsteigen.
  • Bei Composable Commerce geht es darum, die besten E-Commerce-Tools/Lösungen auszuwählen und sie alle zusammenzubringen, um eigene Experiences zu erstellen und aufzubauen.
  • Der Grund, warum sich Marken für Composable Commerce entscheiden, ist, dass kein einzelner Anbieter alle Anwendungen gewährleisten kann, die für die Bereitstellung von E-Commerce-Experiences erforderlich sind, die den Anforderungen der heutigen Kund:innen entsprechen. 
  • Zu den typischen Komponenten, die Marken für Best-of-Breed suchen, gehören Content, Suche, Merchandising, Zahlung, Versand, Besteuerung, Product Management und Marketing Automation.
  • Obwohl wir große Fans von Composable Commerce sind, gibt es einige Nachteile, nämlich die Verwaltung mehrerer Anbieter und Verträge, Entwicklungsressourcen und eine komplexere Architektur. Bevor man sich darauf einlässt, sollten Marken einen gewissen Grad an digitaler Reife erreicht haben. 

Es geht nicht nur um das Beste vom Besten, sondern auch darum, dass Sie bestimmte Komponenten in Ihrer Architekturlandschaft schnell ändern können, ohne das gesamte System überarbeiten zu müssen.

Tim de Kamper

Die Zukunft des E-Commerce ist cookielos

Lisanne Maatman (Lead Data Consulting bei DEPT®) gibt einen Überblick über die neue cookielose und datenschutzfreundliche Realität und darüber, wie Sie in Zukunft mit Ihren Daten umgehen sollten.

Top Takeaways

  • Die Zukunft ohne Cookies betrifft alle Branchen – vor allem aber den E-Commerce und sie hat bereits massive Auswirkungen. Während Chrome seine Cookie-Richtlinie verzögert hat, hat Safari seinen Browser bereits aktualisiert, um diese Daten zu löschen. Eine zukunftssichere Datenstrategie ist unabdingbar.
  • Es gibt vier Ebenen des Datenmanagements, die E-Commerce-Teams beachten müssen: Einwilligung, Identität, Zielgruppe und Kampagnendaten.
  • Um die Zustimmung zum Tracking zusätzlicher Daten zu erhalten, müssen Marken durch Content einen Mehrwert bieten.
  • Denken Sie darüber nach, die Datenschutz-Sandbox von Google zu implementieren, oder beginnen Sie mit der Arbeit an einer CDP-Roadmap, damit Sie alle Arten von Daten (online, im Geschäft, CRMs) kombinieren und nutzen können.
  • Wir alle werden auf unsere selbst gesammelten First-Party-Daten oder die „Public” Gardens von Google, Amazon usw. angewiesen sein.

Sie möchten in der Lage sein, die User:innen über alle Berührungspunkte hinweg zu verbinden – das geht, indem Sie diese Daten in einer zentralen Database zusammenführen.

Lisanne Maatman

Die Zukunft des E-Commerce ist nachhaltig  

Anusha Couttigane (Head of Advisory bei Vogue Business) stellt Forschungsergebnisse zu Konsument:innen und Nachhaltigkeit vor und zeigt auf, wie Marken ihre Initiativen effektiv kommunizieren können. 

Top Takeaways

  • Die Konsument:innen sind bereit, sich zu informieren, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Tatsächlich würden 71 % der Menschen eine Luxusmarke, die Nachhaltigkeit unterstützt, einer Marke vorziehen, die dies nicht tut (Vogue Business Index, 2022).
  • Die Konsument:innen im Westen vertrauen eher den klassischen Medien wie Zeitschriften und Websites, als den sozialen Medien. Mit anderen Worten: Wenn Marken ihre Nachhaltigkeit in sozialen Medien anpreisen, ist das nicht so effektiv. 
  • Nur 15 % der Marken stellen Informationen zur Nachhaltigkeit auf die Produktseiten ihrer E-Commerce-Websites. 40 % der Marken präsentieren keine Informationen zur Nachhaltigkeit und weitere 38 % verstecken sie in der Fußzeile.
  • Marken sollten den Konsument:innen gegenüber offener über ihre Nachhaltigkeitspraktiken sein und Informationen am Point of Sale bereitstellen.
  • Betrachten Sie Nachhaltigkeitsdienstleistungen (Reparaturen, Garantien) als eine Erweiterung Ihres Customer Service.

Je mehr Informationen wir den Käufer:innen am Point of Sale zur Verfügung stellen, desto mehr Vertrauen werden sie in Ihr Produkt und Ihre Marke haben.

Anusha Couttigane

Die Zukunft des E-Commerce ist persönlich

Ali Mcclintock (Managing Director bei DEPT®) führt uns durch ein Beispiel für skalierte Personalisierung für die E-Commerce-Marke Just Eat. 

Top Takeaways

  • Wenn Sie Ads und Brand Messaging nicht personalisieren, riskieren Sie die Verschwendung von Werbegeldern für unqualifizierte Märkte oder Zielgruppen.  
  • Es geht darum, die richtige Botschaft zur richtigen Zeit an die richtige Person zu senden. Um dies effektiv zu tun, benötigen Sie bezahlte Medien, Daten und Technologie. 
  • Um einen einzelnen personalisierten Content zu erstellen, müssen Sie den Markt, Funnel Stage, die Denkweise der Kund:innen, das Produkt, die Markeneigenschaft und das gewünschte Verhalten berücksichtigen.
  • Wenn Sie die Personalisierung so weit wie möglich automatisieren, können sich die Marketingteams auf Dinge wie Sponsoring, Partnerschaften und Innovationen konzentrieren. 
  • Tatsächlich war das automatisierte Personalisierungsprojekt von Just Eat 400 % günstiger als die manuelle Asset-Produktion. 

Heute gibt es zu viele Möglichkeiten.
Mit der Personalisierung haben Marken die Möglichkeit, zu sagen: ‘Ich glaube, ich weiß, was dir gefallen könnte.’

Ali Mcclintock

Die Zukunft des E-Commerce ist phygital 

Max Pinas (Executive Creative Director bei DEPT®) gibt Beispiele dafür, wie digitaler und physischer Commerce zu einer „phygitalen“ Experience verschmelzen. 

Top Takeaways

  • AR wird relevanter denn je. Wir kaufen zu Hause ein, weit weg von den großen Einkaufsstraßen, aber wir wollen die Dinge trotzdem sehen. Wir wollen wissen: Wie sieht das aus oder wie passt es dazu?
  • Viele große Namen betreiben Reverse-Engineering, um ihre Technologie wieder auf physische Stores auszurichten. Wir nennen das „phygital“, wo sich das Physische und das Digitale treffen.
  • Zwei Beispiele dafür sind Amazon und Nike – Amazon hat sein erstes eigenes Modegeschäftt und Nike hat Nike Style eröffnet. Diese Experiences verfügen über ein Green-Screen-Studio, in dem digitale Screens mit physischen Experiences vermischt sind.
  • Shopify hat gesagt, dass „die Zukunft des Einzelhandels darin besteht, überall einzukaufen“, und sie sind fest entschlossen, dies zu verwirklichen. Derzeit hat Shopify Partnerschaften mit Pinterest, Twitter und YouTube, die In-App-Käufe unterstützen. 

Wenn man sich umschaut, wird der E-Commerce in alles, was wir tun, integriert.

Max Pinas

Die Zukunft des E-Commerce ist im Metaverse 

Jan Gutkuhn (Director Web3 & Partner bei DEPT®) gibt Einblicke darüber, wieso Brands jetzt die ersten Schritte ins Metaverse starten sollten. 

Top Takeaways

  • Schon in den letzten Dekaden wurde die digitale Macht unterschätzt, sei es das Internet und Websites in den 1990er Jahren, eine Ecommerce-Strategie in den 2000er Jahren oder der Fokus auf Mobile und Apps in den 2010ern. 
  • Auch jetzt steht uns ein Jahrzehnt der Veränderungen bevor: Metaverse, Gaming, Virtual Experiences, NTFs, Crypto.
  • Seiten-Architekturen werden immersiver, Konsument:innen kreieren eigene digitale Identitäten und auch die Rolle des Einzelhandels wird sich ändern. 
  • Brand und Retailer haben jetzt die Chance neue Zielgruppen zu erschließen, eine völlig neue Customer Experience zu bieten und in neue Produkte/Kategorien zu denken – so wie es H&M in unserem Beispiel mit einem Virtual Showroom bereits getan hat. 

Eine gewaltige digitale Revolution steht Ihnen bevor, und sie hat bereits begonnen, also starten Sie Ihre Reise jetzt!

Jan Gutkuhn

Die Zukunft des E-Commerce beinhaltet eine Produktstrategie

Serina Gummert (Lead Digital Strategy & Innovation bei DEPT®), Ulrike Otto (Head of Digital Experience & Development, C&A) und Sarah Pieper (Lead Digital Product, C&A) erklären die Notwendigkeit einer Produktstrategie für Webshops und Apps, für mehr Fokus und Impact.

Top Takeaways

  • Eine digitale Produktstrategie ist auf die tatsächlichen Bedürfnisse von Nutzer:innen ausgerichtet und bietet Produkt-Entwicklungs- und Design-Teams taktische Orientierung. Wo soll das Produkt in 2-3 Jahren stehen? Und wie gelangen wir dorthin?
  • Die Produktstrategie hilft Teams dabei, Prioritäten zu setzen, woran sie für ihren Webshop oder ihrer App arbeiten – und woran nicht. Und so wirklich im Namen des Nutzenden zu argumentieren (“Value-Mindset”), anstatt nur willkürliche Feature-Anforderungen von Stakeholdern umzusetzen.
  • Die Produktstrategie hilft Teams dabei, Prioritäten zu setzen und so wirklich im Namen des Nutzenden zu argumentieren (“Value-Mindset”), anstatt nur willkürliche Feature-Anforderungen von Stakeholder:innen umzusetzen.
  • So entsteht FokusAlignment und Orientierung für Teams, die tagtäglich mit der Produktstrategie arbeiten, um überzeugende und wertschaffende digitale Erlebnisse zu entwickeln.
  • Die Produktstrategie gibt Antworten auf die Frage, warum etwas entwickelt werden soll: erwarteter Impact für Nutzer:innen und das Unternehmen.
  • Bei C&A umfasst die Produktstrategie mehrere funktionsübergreifende Squads. Jedes Team konzentriert sich auf die Wertschaffung für eine bestimmte Phase der Customer Journey. Die Teams nutzen die Produktstrategie, um ihre Arbeit zu priorisieren und als Grundlage für Product Discoveries und potentielle Innovationsprozesse.
  • Eine 3-Jahres-Vision für einen Webshop oder eine App sollte stabil sein. Der Fortschritt bei der Erreichung der Ziele wird anhand konkreter Metriken und Key Results verfolgt. Strategische Initiativen zur Erfüllung der Ziele werden kontinuierlich und lean priorisiert, um sicherzustellen, dass die Teams immer an dem arbeiten, von dem erwartet wird, dass es den größten Wert schafft.

Digitale Produktstrategie ist ein Nordstern für Webshop- und App-Teams: sie gibt eine klare Richtung vor, wo es hingeht. Sie befähigt das Team.

Serina Gummert

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