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Warum Content nicht nut gut klingen, sondern auch gut aussehen sollte

Wioletta Katharina Schlosek
Wioletta Katharina Schlosek
Director Business Development
Länge
5 Min. Lesezeit
Datum
22 September 2017

Die meisten Unternehmer wissen es längst: Mit abgedroschenen Phrasen und sich ständig wiederholenden Textpassagen erreicht man kaum noch Leser. Der User ist schnell genervt von langweiligen Informationsfluten – Er sehnt sich nach Content mit Unterhaltung, emotionaler Ansprache und Informationen, die auch wirklich einen Mehrwert bieten können.

Hat man es schließlich geschafft, ansprechende Texte für einen Webauftritt zu entwickeln, ist auch der grafische Aspekt von entscheidender Bedeutung.

Nicht nur das Grundlayout einer Seite sollte optisch ansprechend und nutzerfreundlich sein, auch der gezielte Einsatz einzelner Objekte. Banner, Infografiken und Bilder beispielsweise sind wichtig, um nützlichen Content bieten zu können. Viel zu oft begegnet man im Web immer wieder sehr überladenen, irreführenden und technisch schlecht ausgeführten Layouts. Dabei ist es möglich, auch ohne Designstudium ein Gespür für gute Gestaltung zu entwickeln. Die folgenden 3 Tipps können als erste Grundlage für den grafischen Aufbau einer Webseite hilfreich sein.

1. Gut konzipiert ist halb designt

Machen wir uns zuerst einmal genauere Gedanken zu der Umsetzung! Welche emotionale Ansprache soll den Betrachter erreichen? Welche Tonalität ist gewünscht? Soll das Element nur unterhalten, informieren oder eine Transaktion bewirken? Gerade wenn Bildobjekte möglichst schnell und planlos aus dem Nichts gezaubert werden müssen, passieren hier die meisten Fehler. Die Lösung: sich die Zeit nehmen, zu Zettel und Stift greifen und Ideen visualisieren. Schritt für Schritt. Ganz wie zu Großmutters Zeiten – einfach und analog.

Dafür muss man wirklich kein teures Grafikprogramm bedienen können. Bei fachlich aufwendigen Themen, die zum Beispiel in einer Infografik erklärt werden, sollten Prozesse und Abläufe auf die einfachsten Elemente reduziert werden, sodass die Kund:innen die Komplexität dennoch möglichst schnell erfassen können. Bindet man in diesen Gestaltungsprozess eine Person ein, die kein Experte/keine Expertin auf dem gewählten Themengebiet ist, kann diese dabei helfen, eine möglicherweise nicht so gefestigte Kund:innensicht besser zu simulieren.

Ebenfalls gilt: Infografiken die vorher sorgfältig konzipiert wurden, erleichtern das grafische Finishing und reduzieren eventuelle Feedbackschleifen enorm – so spart man Zeit und Geld!

2. Mut zur Lücke

Bei der Gestaltung spielt Geschmack natürlich auch eine große Rolle. Wichtig hierbei ist, dass man sich immer vor Augen führt, dass die eigene Webseite vor allem dem Kunden gefallen sollte. Nicht jeder freie Fleck muss vollends ausgenutzt werden. Ganz nach dem Motto „Da ist noch Platz. Da passt doch eine Boeing 747 hin!“, möchten viele Unternehmer wirklich jeden Millimeter mit Labels, Buttons und lustigen Bildern zupflastern. Meist wirken Seiten oder auch einzelne Grafiken dadurch schnell überladen.

Zu viele Elemente beeinträchtigen die Blickführung enorm und verwirren den Betrachter. Lösung: An Gestaltungen mit ausreichend Freiraum und klarer Linie herantrauen und diese entwickeln. Jedes zu platzierende Element erhält die entscheidende Frage: Ist dieses Objekt an dieser Stelle wirklich (wirklich? wirklich?) nötig?

3. Call to Action – Content mit Qualität statt Quantität

Auch hierbei gilt: weniger ist mehr! Denn das allgegenwärtige Marktschreier-Prinzip wirkt auf User oftmals abschreckend. Die Kund:innen müssen nicht alle 200 Pixel daran erinnert werden, dass es HIER etwas zu kaufen gibt. Je mehr klickbare Elemente zur Auswahl stehen, desto mehr Entscheidungen müssen die Betrachter:innen treffen und der eigentliche Fokus gerät schnell in Vergessenheit. Lösung: Den Fokus der User lieber gezielt auf einen bestimmten Call to Action lenken.

Um die Aufmerksamkeit solcher einzelnen Elemente zu erhöhen, darf auch einmal ein beabsichtigter Stilbruch vorgenommen werden. Sofern es die Corporate Identity zulässt, kann man hier ausnahmsweise auf firmenuntypische Farben, Formen oder Schriften zurückgreifen. Dennoch gibt es auch hier ein großes Aber zu beachten: Natürlich sollten Sie es nicht zu bunt treiben. Es muss nicht alles blinken und penetrant nach Aufmerksamkeit schreien. Bei der Verwendung von Corporate Identity abweichenden Elementen ist ebenfalls stets darauf zu achten, dass ein harmonisches Zusammenspiel mit den sonst üblichen Gestaltungsrichtlinien des Unternehmens erzeugt wird.

Kurz und knapp zusammengefasst

  • Nutzen von Stift und Papier für ein grafisches Erstkonzept
  • Benutzerfreundliches Visualisieren fachlicher Themengebiete
  • Benutzerfreundliche Blickführung beachten
  • Nicht jede freie Fläche mit Elementen vollstopfen
  • Gezielte Calls to Actions einsetzen, ohne Spam-Wirkung
  • Sauberes Erscheinungsbild wahren: Corporate Identity abweichende Einzelelemente harmonisch zum Gesamtbild konzipieren

Last but not least

Für das grafische Feintuning empfiehlt es sich natürlich immer, einen versierten Gestalter zu beauftragen, damit die technisch korrekte Umsetzung ebenfalls garantiert ist. Nimmt man sich aber schon bei den ersten Skizzen und auch während des Entwicklungsprozesses die oben genannten Tipps zu Herzen, kann von Beginn an ein großer Beitrag für eine erfolgreiche Visualisierung geleistet werden.
Generell gilt, alle grafischen Elemente – egal, ob Infografik, Banner oder Bild – sollen nicht nur die eigene Message transportieren, sondern vor allem die Message enthalten, die den User wirklich interessiert.

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