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Holistischer Content macht Leser:innen glücklich

Wioletta Katharina Schlosek
Wioletta Katharina Schlosek
Director Business Development
Länge
8 Min. Lesezeit
Datum
30 Juni 2016

Das Wichtigste zuerst und in Kürze: Ein mit Liebe und Pfiff geschriebener Text überzeugt Leser:innen immer mehr als ein aus reinem Pflichtbewusstsein verfasster. Im Idealfall fesselt ein Text die Leser:innen nicht nur, sondern löst eine Reaktion wie eine Conversion aus, statt einfach nur „da zu sein“.

Was heißt nun „holistischer Content“?

Holistisch stammt vom griech. „holos“, was „ganz“ bedeutet. Man könnte auch einfach „umfassend“ sagen. Im Content Marketing zeichnet sich ein holistischer, umfassender Text vor allem durch seinen hochwertigen Inhalt aus. Statt auf zwei oder drei Keywords wird ein Text auf einem Grundgerüst aus vielen verschiedenen Keywords und Aspekten zu einem Thema aufgebaut. Somit gehen die Inhalte einen Schritt weg von reinen Marketing Aspekten und einen Schritt auf das Interesse der Leser:innen zu. Denn ein interessanter Text zieht die Leser:innen in seinen Bann.

Ein wenig weiter gedacht, kann holistischer Content zum Beispiel im E-Commerce Bereich sogar zu mehr Conversionen verhelfen. Warum? Fühlen Ihre Kund:innen sich durch Ihre Texte gut informiert, wächst bei Ihnen das Vertrauen in Ihr Unternehmen oder Ihre Marke. Ein zufriedener User, der Ihren Informationen vertraut, wird anschließend auch viel eher zu einer Conversion bereit sein, als Kund:innen, der sich schlecht beraten fühlt.

Der Einfluss von Content auf Google

Selbstverständlich zählen die technischen Aspekte nach wie vor zu den wichtigsten Rankingfaktoren bei Google. Allerdings hat in den letzten Jahren auch der Content einer Seite an Stellenwert für die Google Algorithmen gewonnen. Denn Google möchte, dass die User nicht nur eine Antwort finden, sondern treffgenau die Antwort, die sie glücklich macht und feilt daher stetig an seinen Algorithmen.

Längst sind die Crawler von Google außerdem anspruchsvoller geworden, was Domains betrifft. Ein stimmiges Gesamtkonzept, das sich auf ein Grundthema stützt, wird besser bewertet als ein Gemischtwarenladen aus bunt zusammengewürfelten Themen. Die gebotenen Texte sollten wie Geschenke sein: Liebevoll verpackt mit einem Inhalt, der Begeisterung hervorruft. Deshalb gibt es nachfolgend eine kleine Anleitung, wie Sie holistischen Content entwickeln können.

Wie Sie holistischen Content umsetzen

Im Zeitalter der Smartphones und der immer schneller werdenden Informationspolitik lässt auch die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen nach. Studien zufolge liegt diese bei nur noch 8 Sekunden. Heißt: Sie haben 8 Sekunden, um Ihre Leser:innen für sich und Ihr Vorhaben zu gewinnen (oder sie zu verlieren). Vermeiden Sie, dass Sie Ihre Leser:innen wegen „TL;DR“ (Too long; didn’t read) verlieren. Halten Sie Texte und Sätze simpel. Es gilt: so lang wie nötig und so kurz wie möglich. Denken Sie für Ihre Leser:innen mit. Sorgen Sie für eine kurze Ladezeit der Seite und gestalten Sie die Seite übersichtlich.

Gliedern Sie Ihre Texte sinnvoll und so, dass Speedreading möglich ist. Um die Aufmerksamkeit zu halten, bauen Sie ruhig ein oder zwei Grafiken, Videos oder Aufzählungslisten ein, die Ihre Ausführungen untermauern. Gerade Aufzählungslisten sind übrigens auch eine tolle Möglichkeit, dem ganz ungeduldigen Leser:innen am Rande oder am Ende des Textes eine Kurzfassung des gesamten Beitrags zu geben.

Überlegen Sie sich, ob die Texte wirklich lang sein sollen oder ob Sie Ihre Message nicht auch in kürzerer Form vermitteln können. Schärfen Sie Ihr eigenes Profil, seien Sie einzigartig. Entwickeln Sie ein schlüssiges Konzept, das Sie in allen Texten verfolgen.

Denken Sie groß

Sie haben Sich überlegt (und entsprechende Tools konsultiert), welche Seiten mit neuen, fluffigen Texten versehen werden sollen. Idealerweise beginnen Sie mit den Seiten, auf denen Dank Optimierung bereits regelmäßig viele Besucher landen. Jetzt kommt es darauf an, dass die Besucher:innen auch wirklich findet, was sie gesucht hat. Vermeiden Sie es, Texte überwiegend auf ein oder zwei gleichen Keywords aufzubauen (sogenanntes Keywordstuffing), nur weil diese häufig gesucht werden. Meistens sind Texte dieser Art nämlich inhaltsleer und dadurch zum einen ein Ärgernis für die Leser:innen, zum anderen haben auch Suchmaschinen wie Google Keywordstuffing bereits negativ im Visier.

Wenn Sie die Relevanz Ihrer Texte für Google berechnen wollen, nutzen Sie die WDF*IDF Funktionen, die mittlerweile bei vielen SEO Tools zu finden ist. Auf diese Weise wird bestimmt, in welchem Verhältnis bestimmte Wörter innerhalb eines Textdokuments oder einer Website im Verhältnis zu allen potentiell möglichen Dokumenten stehen.

Insgesamt gilt: Setzen Sie lieber von Vorneherein auf einen inhaltlichen Mehrwert. Damit stellen Sie nicht nur Ihre Leser:innen zufrieden, sondern auch Google. Zeigen Sie, dass Sie etwas von Ihrem Gebiet verstehen und dass es Ihnen Spaß macht, Inhalte darüber zu verfassen. So wirken Ihre Inhalte authentisch und überzeugend.

Denken Sie größer

Ein Praxisbeispiel: Ein großer Onlineshop für Matratzen möchte seine Texte optimieren. Und genau hier kommt holistischer Content ins Spiel. Sie können in einem Matratzen-Text die Matratze als solche in allen Einzelheiten beschreiben, um die Besucher:innen zu überzeugen, sie zu kaufen. Sie können (und sollten!) aber auch viel umfassender (holistisch!) denken. Aber wie?

Was gibt es denn zu Matratzen noch zu sagen oder zu suchen? Was ist wichtig für Menschen, die nach Matratzen suchen? Brainstormen Sie und greifen Sie zusätzlich ruhig auf nützliche Tools wie „Answer the Public“ zurück. Geben Sie Ihr Stichwort „Matratze“ ein und Sie werden sehen, was User suchen. Nehmen wir an, „Wirbelsäule“ oder „Rücken schonen“ wurden gesucht. Menschen mit Rückenproblemen wollen also wissen, ob es spezielle Matratzen für sie gibt. Haben Sie geeignete Matratzen, nehmen Sie diesen Aspekt mit in die Texte mit auf, um eine potentielle Zielgruppe zukünftig von Suchmaschinen auf Ihre Seite zu leiten.

Fazit

Bei holistischem Content handelt es sich um ein Zusammenspiel zwischen dem „Was“ (Informationsgehalt) eines Textes und seinem „Wie“ (Sprache & Stil). Ein guter Text vermittelt Leser:innen alle Infos, die er braucht oder gesucht hat und überzeugt dabei auch durch seinen Unterhaltungsfaktor.

Um mit Texten aufwarten zu können, die einen Mehrwert für Ihre Besucher:innen bieten, sollten Sie also zunächst bei sich bzw. Ihrem Produkt, Ihrer Domain etc. beginnen. Machen Sie sich Gedanken zu Ihrem Profil und wofür Sie gefunden werden wollen. Überlegen Sie sich außerdem, welche Seiten Ihrer Domain mit holistischem Content ausgestattet werden sollen. Konzentrieren Sie sich dabei auf die zentralen und aussagekräftigen Seiten, die Ihr Projekt entscheidend stützen und geben sie diesen ein individuelles und attraktives Aussehen.

Die Kurzversion für Ungeduldige
Falls Sie zu den Menschen gehören, die gern schnell ans Ziel kommen – hier kommt die Kurzversion.

Holistischer Content sind Texte, die einen Schritt weiter denken. Sie befriedigen nicht nur die Intention des Users, sie geben ihm noch einen Mehrwert. Sie warten mit coolen Fakten auf, sie sind greifbar, sie sind spannend. Sie werden gern gelesen und führen im besten Fall sogar zu einer Conversion.

5 Tipps, um holistischen Content zu entwickeln

  • Status-Quo festhalten. Um Leser:innen bzw. Seitenbesuchende einen echten Mehrwert bieten zu können, sollten Sie die Gedanken zunächst von der Zielgruppe wieder auf sich richten. Was können Sie und welche Informationen oder Angebote möchten Sie bereitstellen? Auf welche Ihrer Seiten sollten Sie sich konzentrieren?
  • Konzept entwickeln. Sie sollten nun wissen, was Sie auszeichnet. Jetzt können Sie sich ein Konzept überlegen, etwa, ob die ganze Domain nach und nach hinsichtlich der Texte optimiert werden soll oder nur einzelne Unterseiten (und wenn ja, welche).
  • Rahmenbedingungen festlegen. Die Länge der Texte, der Stil und die Ausrichtung, die Sie verfolgen, die Leseransprache. Kürzere Sätze, denn sie erleichtern das Lesen.
  • Verknüpfungen herstellen. Da es beim holistischen Content darum geht, nicht nur ein Thema abzudecken: Überlegen Sie sich, welche anderen Themen noch mit Ihrem aktuellen Projekt verknüpft sein könnten. Nutzen Sie dafür Fragen Tools wie „Answer the Public“, um herauszufinden, was Ihre Besucher:innen noch interessiert und binden Sie es in Ihre Inhalte ein. Auf diese Weise schaffen Sie das angesprochene „Umfassende“.
  • Investieren Sie Zeit. Und Gefühle. Ihre Leser:innen werden merken, ob der Text aus einer Pflicht heraus entstanden ist oder ob Sie selbst überzeugt davon sind. Investieren Sie daher nicht nur Ihre Zeit, sondern auch Ihr Herzblut. Denn wie bei jedem Projekt gilt auch hier: Nur wenn Sie selbst dahinter stehen, kann es ein Erfolg werden.

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