Zurück zu allen Artikeln

Google Data Studio 3 – Reports schneller und professioneller erstellen

Tobias Kräft
Tobias Kräft
Head of Data & Intelligence
Länge
6 Min. Lesezeit
Datum
1 April 2021

Wie bereits im zweiten Teil der Google Data Studio-Reihe angekündigt, schließen wir unsere kleine Serie über das Google Data Studio mit sechs nützlichen Tipps und Tricks für die Gestaltung und Handhabung von Reports ab.

Das Tool kann bereits nach kurzer Entwicklungszeit in vielerlei Hinsicht überzeugen – es ist benutzerfreundlich und intuitiv. Oft sind es Kleinigkeiten, versteckte Funktionen und ein wenig Einfallsreichtum, welche die Arbeit effektiver machen und das Endergebnis professionell wirken lassen. Im Folgenden werden einige Funktionen und Ideen für eine bessere Reporting-Erstellung vorgestellt.

Die ersten zwei Funktionen, die wir präsentieren, sind für manche Nutzer:innen eventuell bereits bekannte Features. Da diese die tägliche Arbeit erleichtern, möchten wir mit ihnen starten.

Tipp 1 – Der Time Saver: Daten auf Berichts- oder Seitenebene anpassen

Gerade wenn Dashboard-Vorlagen, die lediglich mit anderen Daten gefüllt werden sollen, genutzt werden, muss der/die Nutzer:in nicht mühsam alle Objekte einzeln zusammenstellen und diverse Datenquellen manuell anpassen. In der Menüleiste unter Datei -> Berichtseinstellungen kann eine Datenquelle seitenübergreifend mit nur einem Klick definiert werden. Zudem können gleich an dieser Stelle der Betrachtungszeitraum gewählt oder ein Filter sowie unterschiedliche Segmente angewendet werden.

In einem Bericht sind Vergleiche von Kategorien/Segmenten keine Seltenheit. Vielmehr gehört dies zu einer guten Analyse dazu. Möchte man alle Objekte auf einer Seite filtern, segmentieren oder komplett einer anderen Datenquelle zuordnen, kann man das in der Menüleiste unter Seite -> Aktuelle Seiteneinstellungen tun.

Tipp 2 – Shortcuts: zwischen den Folien umschalten

Wird in einem Programm regelmäßig gearbeitet, können nutzvolle Tastenkombinationen die Erstellung von Reports erheblich erleichtern. Mit der Taste „Bild auf“ und „Bild ab“ kann in Google Data Studio von einer zur nächsten Seite gewechselt werden. Möchte man schnell zum Ende oder zum Anfang eines Berichts gelangen, verwendet man die „Ende“-Taste oder die „Pos1“-Taste.

Tipp 3 – Bessere Navigation: mit einem Klick durch den Report

Ein übersichtlicher Report ist benutzerfreundlich. Darüber hinaus kann eine strukturierte Aufbereitung der Daten und einzelnen Seiten den Betrachter:innen zusätzliche Insights liefern. Die zwei vorhandenen Möglichkeiten der Seiten-Navigation – oben oder links als Sidebar (Layout -> Positionsoptionen für Navigation) – sind zwar für gewöhnlich ausreichend, können jedoch mit nur wenig Aufwand optimiert werden. Denn die einzelnen Seiten eines Reports lassen sich miteinander verlinken! So können die Nutzer:innen beispielweise von einer Übersichtsseite mit einem Klick direkt zur detaillierten Ansicht gelangen oder aus den einzelnen Berichten zur Übersicht zurückkehren.

Hierfür muss ein Textfeld erstellt, das „Link hinzufügen“-Symbol in der rechten Sidebar gewählt und anschließend ein Ankertext (in unserem Beispiel aus Abbildung 1 „Seitenaufrufe im Detail“) und ein Link zur gewünschten Seite eingefügt werden. Achtung: Der Link soll zur Ansichtsseite und nicht zu der zu bearbeitenden Seite des Reports führen! Ein Hinweis dazu: Die URL darf nicht mit */edit enden.

Tipp 4 – Mehr als nur Tagesbasis: unterschiedliche Zeitachsen abbilden

Um die Performance bestimmter KPIs besser abbilden zu können, werden in Berichten klassischerweise unterschiedliche Zeitachsen dargestellt. Verbindet man das Data Studio direkt mit Google-Produkten, ist eine Darstellung von „Week over Week“- oder „Month over Month“-Entwicklungen möglich. Eine gewünschte Zeitdimension (von einer Minute bis hin zu einem Jahr) ist unter den Daten-Eigenschaften einzelner Charts wählbar.

Diejenigen, die Daten in einer eigenen Datenbank verarbeiten und diese anschließend in Google Data Studio mithilfe von SQL übertragen, müssen Zeitdimensionen in einem bestimmten Format liefern. Welches das ist, findet man in der Übersicht des Variablen Typs „Datum/Uhrzeit“ (Menüleiste -> Ressource -> Hinzugefügte Datenquelle verwalten -> Datenquelle bearbeiten).

Möchte man beispielweise die „Week over Week“-Performance einer Kennzahl darstellen, so muss neben dem klassischen Zeitformat das ISO-Jahr/-Woche (JJJJWW)-Format für die ausgewählte Woche angegeben werden. Es passiert nicht selten, dass das Format nicht automatisch erkannt wird und die Variable vom Data Studio als „normale“ Dimension erfasst wird. Deswegen soll das Format überprüft und gegebenenfalls angepasst werden (Menüleiste -> Ressource -> Hinzugefügte Datenquelle Verwalten -> Datenquelle Bearbeiten).

Beschreibung eines Charts

Die Möglichkeit, Daten von Google-Tabellen zu beziehen, macht die Arbeit in vielerlei Hinsicht leichter. Mithilfe von diversen Add-Ons (von offiziellen sowie freien Entwicklern) können Daten von Google Analytics, Supermetrics, Google Search Console und anderen Tools geladen, konsolidiert und an das Data Studio weitergeleitet werden.

Mit etwas Kreativität und wenig Aufwand, kann mithilfe von Google-Tabellen ein interaktiver Text erstellt werden. Der Text aus der Abbildung 3 (Schritt 4) basiert auf einer Formel mit einer Kombination der Daten aus Google Analytics. Diese passt sich nach einer entsprechenden Monatsentwicklung der Zahlen (im Beispiel „Seitenaufrufe“) automatisch an. Hierfür sind vertiefte Formel-Kenntnisse (siehe Abbildung 2) eine wichtige Voraussetzung!

Ist der Text in der Tabelle erstellt, kann Google Tabellen mit Data Studio verbunden werden. Der rotmarkierte Beispieltext in der Abbildung 6 (Schritt4, links) stellt in Data Studio dann nichts anderes als eine entsprechend formatierte Tabelle dar. An dieser Stelle ein Tipp: Für das Entfernen der Nullwerte muss ein Filter erstellt werden.

Tipp 6 – Daten aggregieren: neue Kategorien mithilfe eines berechneten Feldes hinzufügen

Speziell im Agentur-Geschäft werden Reportings für Kunden aus unterschiedlichsten Branchen und Ländern benötigt. Aus diesem Grund müssen bei der Erstellung viele Details beachtet werden. Hierzu zählt neben der richtigen Formatierung von Messwerten und Dimensionen auch das Abbilden von neuen und kundenspezifischen Kennzahlen. Diese kann der/die Nutzer:in extra erstellen (Menüleiste -> Ressource -> Hinzugefügte Datenquellen verwalten -> Bearbeiten). Die hierfür benötigte Formel kann aus den vorhandenen Messwerten unter dem blauen Pluszeichen erstellt werden. Der Datentyp wird von Data Studio selbst erkannt und kann beim Bedarf nach der Erstellung angepasst werden.

Mithilfe von bedingten Ausdrücken, den CASE Anweisungen, die in den Formel-Bereich eingegeben werden, lassen sich anspruchsvollere Aufgaben erstellen: z. B. das Erstellen von individuellen Kategorien (DACH Länder und Restliche Länder; Abbildung 4).

Die Anweisung aus unserem Beispiel ist nicht sehr komplex und soll lediglich der Veranschaulichung der Materie dienen. In der Praxis sind solche Fälle, für die Wenn-Dann-Bedingungen benötigt werden, meist anspruchsvoller und setzen daher etwas mehr Erfahrung voraus.

Zusammenfassung

Die Erstellung von aussagenkräftigen Reports ist mit dem Google Data Studio nicht schwer. Macht man sich jedoch über die Funktion, die dem Benutzer in dem Tool bereits zur Verfügung stehen, ein wenig Gedanken, so kann von einem gängigen Report ein besseres, interaktives Reporting erstellt werden. Das Ergebnis sieht nicht nur professionell aus, sondern liefert den Betrachter:innen dank einer durchdachten Strukturierung viele Antworten auf einen Blick.

Mehr Artikel?

Alle Artikel ansehen

Fragen?