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Google Data Studio 2 – Berichte Schritt für Schritt erstellen

Tobias Kräft
Tobias Kräft
Head of Data & Intelligence
Länge
5 Min. Lesezeit
Datum
18 Januar 2022

In dem ersten Teil unserer kleinen Google-Data-Studio-Serie stellten wir das Tool samt seiner Vor- und Nachteile vor. Im Folgenden wird nun veranschaulicht, wie einfach ein Reporting erstellt werden kann.

An dieser Stelle wird den Nutzer:innen klar, Google Data Studio befindet sich noch in einer Beta-Phase. Es sind die kleinen Dinge, die sich erst während des Arbeitens/der praktischen Anwendung bemerkbar machen. So lässt sich zum Beispiel ein vordefinierter Filter nicht gleichzeitig auf mehrere Diagramme, Kennzahlen & Tabellen anpassen. Stattdessen muss jedes einzelne Element ausgewählt und definiert werden.

Da an dem Tool jedoch kontinuierlich gearbeitet wird und es bereits jetzt einen großen Funktionsumfang hat – was unter anderem die Dokumentation der „Neuen Funktionen“ beweist – können kleine „Probleme“ gerne übersehen werden.

Wie erstelle ich einen Bericht mit Google Data Studio?

Einen neuen Bericht anzulegen ist leicht. In der oberen dunklen Leiste befindet sich neben vordefinierten Templates das große Plus (Abbildung 2, Punkt B), welches das Erstellen eines neuen Blanko-Reports signalisiert.

Bevor es jedoch mit der eigentlichen Erstellung von Dashboards losgeht, sollten die Daten „organisiert“ werden. Die Verwaltung kann in der linken Leiste unter Datenquellen erfolgen (Abbildung 2, Punkt A). In dem ersten Teil unserer Data Studio Serie wurde die Vielfalt der Schnittstellen bereits vorgestellt. Hauseigene Dienste von Google lassen sich mit wenigen Klicks sehr bequem anbinden. Für diejenigen, die Data Studio gerne zuerst nur testen wollen, bietet Google Sample-Daten für Analytics, die Google Search Console, Google Adwords sowie viele weitere Tools.

Anschließend beginnt die eigentliche Gestaltung. Mit der Layout- und Design-Navigation (siehe Abbildung 3) lassen sich grundlegende Berichteinstellungensowie das Reportformat inklusive Farben festlegen. Hier werden die Standardfarben von Elementen, Tabellen und Diagrammen definiert. Das ist vor allem dann wichtig, wenn nicht alles einzeln, sondern gleichzeitig bei allen Objekten angepasst werden muss. Übrigens: das funktioniert auch im Nachhinein.

An dieser Stelle gleich noch ein Tipp. Nicht selten werden Berichte von Vorgesetzten oder Kund:innen in gedruckter Form oder als PDF verlangt. Das Berichtformat sollte aus diesem Grund wohlüberlegt und gleich am Anfang definiert werden.

Google Data Studio selbst bietet keine Möglichkeit, die Reportings in ein PDF-Format zu exportieren. Möglicherweise erachten die Entwickler dies aufgrund der praktischen „Teilen“-Funktion als überflüssig. Wir vermissen es jedoch in der Praxis sehr. Nicht fehlerfrei, aber hilfreich: Das von einem unbekannten ungarischen Entwickler erstellte „Google Data Studio PDF Export“-Plug-In für Chrome bietet genau das.

Unzählige Möglichkeiten des Reportings mit Google Data Studio

Die Gestaltung des Berichts ist intuitiv. Wie in Abbildung 4 zu sehen ist, stehen in der „Steuerleiste“ oder unter dem Reiter „Einfügen“ zehn Elemente für Daten-Visualisierungen (A), vier Objekte für eine optische Darstellung (B) und zwei Zeitraum- und Steuerungsfilter (C) zur Verfügung.

Mit den relativ übersichtlichen Werkzeugen finden – auch aufgrund der potenziellen Vielzahl an Datenlieferanten – auch anspruchsvolle Analysten keine Grenzen, denn allein Google Analytics stellt insgesamt über 500 Metriken/Dimensionen zur Verfügung.

Der folgende Beispiel-Report (Abbildung 5) soll veranschaulichen, wie die angesprochenen Werkzeuge in der Praxis aussehen. Wird dem Bericht ein Diagramm hinzugefügt, so befüllt das Tool dieses automatisch mit Daten. Diese vordefinierten Metriken (blau hinterlegt) sowie Dimensionen (grün hinterlegt) lassen sich in der rechten Leiste (Abbildung 5, Punkt A) austauschen und mit diversen Filtern und Einstellungen zusätzlich anpassen. Neben den Daten selbst kann hier zudem die Optik – also die Anzahl der Balken sowie die Farben der Linien und vieles mehr – eingestellt werden.

Nicht jedoch die Freiheit in der Gestaltung, sondern die Möglichkeiten Berichte dynamisch darzustellen, machen Data Studio so praktisch. Das Verständnis eines Betrachters von den Daten und Geschehnissen wird zusätzlich untermauert, indem sich der/die Betrachter:in potenzielle Fragen direkt in einem Bericht selbst beantworten kann. Diese ad-hoc Veränderung wird zum einem mit der Zeit (Abbildung 5, Punkt B), zum anderen mit einem Filter – basierend auf den Daten – möglich gemacht (Abbildung 5, Punkt C).

Wird in einem Bericht zum Beispiel die Zeitperiode verändert, so passen sich entsprechend alle Diagramme und Kennzahlen an. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese Veränderung standardmäßig nicht berichtsweit, sondern lediglich auf dem aktuellen Blatt stattfindet. Für einen blattübergreifenden (berichtsweiten) Filter muss das Filterobjekt auf „Berichtsebene“ umgestellt werden. Hierfür markiert man die gewünschten Elemente und stellt anschließend die Funktion „Auf Berichtsebene“ unter „Anordnen“ in der Menüleiste um.

Neben berichts- und blattübergreifenden Filtermöglichkeiten lassen sich Filter auch für einzelne Objektesetzen. Die Funktion hierfür ist unter den Objekt-Eigenschaften zu finden.

Zusammenfassung

Auf den ersten Blick scheint das Google Data Studio nicht den Anforderungen an anspruchsvolle Daten-Visualisierung gerecht zu werden. Sicherlich könnte das Potenzial einzelner Diagramme und Tabellen ebenfalls besser ausgeschöpft werden. Das ist jedoch nicht das, was das Tool ausmacht. Was wir am Data Studio so schätzen ist die Kompatibilität mit anderen Tools. Dank der vielen Daten und gegebenen Funktionen lassen sich aussagekräftige und optisch ansprechende Berichte für unsere Kund:innen erstellen.

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