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Die 5 wichtigsten Content Marketing Trends, jetzt!

Wioletta Katharina Schlosek
Wioletta Katharina Schlosek
Director Business Development
Länge
6 Min. Lesezeit
Datum
20 Februar 2018

Wir schreiben das Jahr 2027: Amazon-Drohnen beobachten uns und senden die für die Kaufentscheidungen benötigten Insights direkt auf unser Smart Device. Das Internet besteht nur noch aus Videos oder Fotos mit Voice-Over-Informationen und wir spazieren in der Mittagspause dank Virtual Reality über den Times Square, dessen Billboards mit Content bespielt werden, der auf uns zugeschnitten ist.

Im Content Marketing wird gerne und viel über die Zukunft gesprochen. Verstehe ich, ist ja auch cool, sich diese spannenden Szenarien vorzustellen – ich schreibe bewusst nicht, „auszudenken“. Als Content-Strategin jedoch beschäftige ich mich im Daily Business mit den digitalen, realen Herausforderungen unserer Kunden im Hier und Jetzt. Und dabei halte ich mich gerne an die Kraft der Gegenwart, so wie es der spirituelle Lehrer Eckard Tolle es in seinem Bestseller „The Power of Now“ beschreibt.

Das sind die wichtigsten 5 Content Marketing Trends, die wir JETZT umsetzen sollten, um fit für die Zukunft zu sein:

1. Strategie: Jetzt oder nie

Strategisches Content Marketing ist für die Branche kein Trend mehr – für viele Unternehmen allerdings schon. Wer als Marke im Content-Dschungel relevant bleiben will, investiert in neuen und oft auch in zu viel Content: Online-Magazine, Blogs, E-Books, YouTube-Channels und Facebook-Fanpages schießen seit Jahren wie Pilze aus den Content-Departments. Meist wird hierbei taktisches Content Marketing betrieben, das am Ende der Saison oft schon einmal Verwunderung hinterlässt, weil die inhaltsgetriebene Kommunikation nicht so performt, wie man sich das vorgestellt hatte.

Taktisches Content Marketing ist in den meisten Fällen ein Ausprobieren. Dabei entstehen oftmals schnelle und in vielen Fällen auch produktferne Ideen, die nicht die Needs der Zielgruppe ansprechen. Genauso wie der Blick in die Zukunft, ohne sich vorab mit der Realität auseinander zu setzen, kann die Investition in Content, ohne sich zuvor seine Zielgruppe genau anzusehen, unterhaltsam aber eben auch illusorisch sein.

Strategische Analysen zur Zielgruppe, also was diese überhaupt möchte und vor allem wie und wo sie erreicht werden kann, sind die Essenz von gut funktionierenden Stories. Die für die Strategie investierte Zeit lässt sich bei der Content-Produktion wieder einsparen, da man weniger Content benötigt, der aber letztlich für mehr Awareness sorgt.

2. Experience: Die User:innen im Fokus

Alle Big Player wollen die Aufmerksamkeit der User:innen für sich gewinnen. Die Weiterentwicklung der User:innen Experience ist für Google, Instagram, Facebook & Co zum harten Wettbewerb geworden. Suchmaschinen- und Newsfeed-Algorithmen werden minütlich optimiert, bis hin zum so genannten Unsupervised Machine Learning (maschinelles Erlernen von Wissen ohne Erfahrung).

User:innen Experience und erlebbarer Content werden zukünftig Preis und Qualität eines Produktes als wichtigste Attribute ablösen, so eine Prophezeiung. Das bedeutet, dass die Generierung von positiven Signalen, wie etwa Vertrauen und positive Imageaufladung, immer wichtiger werden für die Content-Produktion. Die logische Idee dahinter: Agiert der User, bleibt der Content lange sichtbar in den sozialen Medien und Suchmaschinen.

Content-Produzenten im Hier und Jetzt sollten also ab dieser Minute an UX-bezogen denken und designen, um in der nahen Zukunft mit ihren Inhalten mithalten zu können.

3. Mobile First: Packt den Content ein

Mobilität ist „der“ Trend unserer Zeit. Wobei Mobilität nicht nur das sechsmonatige Sabbatical durch Asien beschreibt, sondern auch den Weg von zu Hause zum Supermarkt und zurück. Versicherungsabschlüsse und Stromlieferanten werden in der Tram auf dem Weg zur Arbeit gewechselt und der Großstadtsingle mit Kind shoppt Windeln am Handy während er abends auf der Couch sitzt.

Laut Studien wird das Smartphone in drei Jahren den PC als wichtigsten Zugang zum Internet ablösen. Und weil diese Entwicklung schnell und nicht mehr aufzuhalten ist, sollte jeder ab sofort kreierte Content zuallererst mit dem Mobilgedanken entwickelt werden: Er sollte kompakt sein, überraschend und gleichzeitig schnell überzeugen. Denn nur dann ist der User bereit, sich mit ihm am kleinen Display tiefergehend zu beschäftigen.

Danach sollte sich sofort der Herausforderung gewidmet werden, wie der mobile Content auf anderen Kanälen, die mobil konsumiert werden, gestreut werden kann.

4. Social Media Game: Regeln für das Spiel

Die Social Media-Landschaft verwandelt sich rasant: Die 16- bis 30-jährigen, aber auch die Influencer:innen wandern schon seit einiger Zeit von Facebook auf Instagram und WhatsApp (was ja auch Facebook gehört). Dadurch muss Content jetzt, um bald noch performen zu können, neue Voraussetzungen erfüllen.

Auf Instagram zum Beispiel funktioniert er nur noch authentisch, zeitgenössisch und extrem persönlich. Credibility ist hier das Zauberwort. Mehrwert bedeutet nun das Vernetzen oder die Interaktion mit anderen Accounts und die Story muss mit schnellen, regelmäßigen Posts erzählt werden. Das größte Learning daraus: Die digitale Kommunikation wird immer spielerischer genutzt.

Abgesehen von den neuen Anforderungen an den Content, sollten Marken sich ab sofort auch strategisch mit Paid Social auseinandersetzen, um ihre Inhalte zukünftig erfolgreich ins Spiel zu bringen.

5. Content de Luxe: Zurück zum Journalismus

Als gelernte Journalistin möchte ich einen Aufruf an meine ehemaligen Kolleg:innen senden, die noch immer glauben, dass Onlinetexte einen geringeren Anspruch hätten, als gedruckte Inhalte: Die 7 W’s des Journalismus sind im Internet angekommen und ihr seid wieder gefragt (wenn ihr euch dann noch mit SEO auseinandersetzt)!

Content wird nicht mehr für Suchmaschinen optimiert, sondern für Menschen, die Suchmaschinen (oder in der Mehrheit bald auch Voice Search – dazu aber in einem anderen, zukünftigen Beitrag mehr) nutzen. Mittlerweile weiß nicht nur Google, hochwertigen Content zu schätzen, auch die User:innen wollen sich auf die Quelle verlassen können und erwarten sehr gut geschriebene Texte.

Und auch wenn SEO-Keywords und bestimmte Regeln zum Textaufbau immer von Bedeutung sein werden, Google & Co konzentrieren sich künftig vor allem auf das Sucherlebnis ihrer Nutzer:innen. Denn umso interessanter und hochwertiger ein Text, ein Video oder eine komplexe Infografik ist, desto länger bleiben die User:innen auf der Seite. So wie ihr, wenn ihr bis zum Ende dieses Beitrages gekommen seid.

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